Ein Museumsbesuch kann mehr sein als „nur“ die Ausstellungsstücke zu betrachten. Aber was genau entspricht den Bedürfnissen der Besucher? Wann möchte er sich wie mit den Kunstwerken „austauschen“ und vielleicht selbst kreativ sein?

Augmenting Masterpieces erforscht die Erfahrungen der Besucher im Rijksmuseum und berücksichtigt dabei auch die sozialen Dimensionen. Die Ergebnisse sind eingeflossen in die Entwicklung von App-Features, die den Besucher sowohl physisch als auch digital mit dem Ausstellungsstück interagieren lassen. Das Projekt bringt wissenschaftliche Forschung und künstlerische Produktion einander näher.
Zusammen mit meinem interdisziplinären Team arbeitete ich insgesamt über ein Jahr an Augmenting Masterpieces. Wir verfolgten einen gemischten methodischen Ansatz aus künstlerischer Forschung und Design Thinking. Ich freue mich, dass die Ergebnisse sowohl den praktischen Einsatz von neuen Technologien im Museum vorangebracht haben und gleichzeitig den theoretischen Diskurs bereichern konnten.

Als künstlerische Leiterin von Augmenting Masterpieces hatte ich gleichzeitig die wissenschaftliche Verantwortung gegenüber den Projektinitiatoren. Ich koordinierte Projektteams, leitete Workshops, entwickelte App-Features, Wissenschaftsfilme und verfasste akademische Artikel.
Dies sind die drei neuen In-App-Features für den Multimedia-Guide des Rijksmuseum Amsterdam:
Versteckte Geschichten anderer Besucher entdecken und eigene hinzufügen. Mit Hilfe von Beacons bleibt es eine Überraschung wann und wo im Museum ich ihnen begegne.
Besucher helfen, das Museum noch besser zu machen. Ihre Fotografien und Vorschläge werden direkt an das Museum weitergeleitet. Ganz nebenbei beschäftigen sie sich so nicht nur mehr mit ihrer Umgebung, sondern auch mit der Kunst.
Nähert sich der Besucher dem Kunstwerk, werden Multiple-Choice-Fragen auf seinem Smartphone aktiviert. Die Ergebnisse anderer Besucher werden auch angezeigt. Wer im selben Raum hat wohl was geantwortet?